Camp Hol

Das Flüchtlingscamp Hol in der Nähe von Serê Kaniyê wurde im April 2016 eröffnet. Zu Beginn lebten 200 Menschen aus der Provinz Mosul im Camp, aber die Anzahl der Geflüchteten hat sich sehr schnell erhöht. Die ersten Geflüchteten kamen aus dem Irak über den Ridschin Grenzübergang zum Camp, danach kamen Geflüchtete aus Qerya und Bukemal und schließlich welche aus Hadschin, Bedran und Susa. Anfang 2019 leben 34.000 Geflüchtete im Camp, von denen 21.000 syrische Binnenflüchtlinge und 13.000 Geflüchtete aus dem Irak sind.

Kamp Hol

Leider sterben immer wieder Menschen im Camp aufgrund der Folgen der Strapazen der Flucht. Geschwächte Menschen und Kinder überleben oft nicht, so sind allein 29 Kinder in dem Zeitraum zwischen 04.12.2018 und 01.02.2019 aufgrund der Kälte unterwegs verstorben, wie Neuankömmlinge berichteten.

Kamp Hol

Die Sicherheitssituation des Camps ist mittlerweile stabil. Trotzdem müssen die Mitarbeiterinnen der Stiftung geschützt werden. Es gibt Schwierigkeiten mit der Religionsdarlegung einiger Menschen im Camp. So sind Frauen, die lange Zeit unter IS-Herrschaft gelebt haben, stark von der IS-Ideologie beeinflusst.

Kamp Hol

Die medizinische Versorgung wird durch Heyva Sor a Kurd (Kurdischer Roter Halbmond) zum Teil in Zusammenarbeit mit der Stiftung getragen. Aufgrund des Mangels an Personal und Medikamenten ist es nicht möglich, allen Neuankömmlinge eine angemessene medizinische Versorgung zukommen zu lassen. Infolgedessen der verbreiten sich trotz Eingangsuntersuchung immer wieder Krankheiten im Camp. Zudem leben zahlreiche Kriegsverletzte und 50 Waisenkinder im Camp, die besonders versorgungsbedürftig sind.
Das Camp ist in fünf Bezirke und zahlreiche Kommunen aufgeteilt. In drei Bezirken leben Menschen aus dem Irak und in den anderen beiden leben Menschen aus Syrien.
Als Stiftung der Freien Frau aus Rojava sind wir seit März 2017 im Camp vertreten.
Wir bilden Frauen beruflich aus in den Bereichen, Gesundheitswesen, Näherei und Friseurhandwerk und unterstützen die Frauen sich anschließend selbstständig zu machen.

Kamp Hol

Wir bieten Unterricht in kurdischer Sprache an, der auf hohes Interesse bei Kindern wie Erwachsenen stößt.
Die Bewohner des Camps, vor allem die Frauen, haben mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Ihre Dörfer wurden durch den IS zerstört. Viele von ihnen gerieten zeitweilig unter die brutale IS-Herrschaft, manche haben Folter erlebt. Alle Neuankömmlinge müssen daher von ÄrztInnen wie PsychologInnen gründlich untersucht werden. Kranken werden weiterführende Behandlungen im Gesundheitszentrum angeboten, in dem mittlerweile mehrere von der Stiftung ausgebildete Gesundheitsmitarbeiterinnen arbeiten.

In Gesundheitsseminaren klären wir über verschiedene Krankheiten, die im Camp vorkommen auf. Die Menschen lernen wie sie sich selbst versorgen und ihre Familie durch Sauberkeit im Camp und in der Familie schützen können. Es werden auch Seminare zum Thema Gewalt gegen Frauen und zur Gewaltprävention z.B. gegen die Verheiratung von Minderjährigen angeboten. Die Stiftung legt viel Wert auf die psychische Gesundheit der Frauen, daher werden viele Seminare zu den Belastungen von Gewalt, Flucht, Zwangsheirat und Armut durchgeführt.
Ein weiterer Arbeitsbereich ist die Unterstützung von Frauen in der Kindererziehung. Unser Ziel als die Stiftung ist es, allen Kindern und Frauen Bildung anzubieten, in denen sie durch Seminare und Diskussionen befähigt werden, Lösungen für ihre Probleme zu entwickeln.

(Stand der Arbeiten Anfang 2019)